Von Marianne Wünsch:
Die "Vision des Baphomet" hat ein männliches und ein weibliches Gesicht. -
- Um "das Nächste und Verwandte zu vereinen", - bedarf es des Umweges
um eine dritte, vermittelnde Grösse. -
- Das Gemeinsame findet nur über das Trennende,
- das Identische nur über das Nicht-Identische zueinander. -
- Damit "das Ich zu´m Ich kommt", - bedarf es des Umweges über die Aussenwelt,
- damit der Mann zu´m vorbestimmten Weibe findet, - bedarf es des Umweges
über dazwischengeschobene Partnerbeziehungen. -
- Der "Baphomet" ist "das Zeichen dieses Problems". -
- Er ist der "Ur-Fremde", - der dem Templer näher ist als alles Nahe,
- und eben deshalb ein "unbekannter Gott" bleibt. -
- Wie ein Gesicht des Januskopfes dem anderen,
- ist sich, "was am Nächsten ist, zugleich unzulänglich und unsichtbar,
- und umgekehrt". -
- "Direkt nebeneinander" liegt in derselben räumlichen Ebene,
- was als "das Fernste" und "Fremdeste" unterschieden werden muss. -
- Wie sich "das Nahe fern ist und nicht aneinander grenzt",
- so ist sich "das Ferne nah und grenzt aneinander". -
- Indem man über etwas spricht, - "transformiert man es schon",
- während man über dasselbe zu sprechen glaubt, - "hat es sich schon transformiert". -
. - Die Königin ist in mir, - in der Königin bin ich . -
(M.W.)